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SRF: Verräterische Apps - Die Spur der Datenhändler
1. Was sind Cookies?
Cookies sind kleine Textdateien, die von einer Webseite auf dem Computer oder mobilen Gerät eines Nutzers gespeichert werden, wenn diese die Webseite besucht. Sie werden meist für folgende Zwecke verwendet:
- Speicherung von Präferenzen und Einstellungen: Beispielsweise, wenn Sie die Spracheinstellung oder das Theme auf einer Webseite wählen, wird diese Information in einem Cookie gespeichert, damit sie bei späteren Besuchen erhalten bleibt.
- Sitzungsmanagement: Cookies ermöglichen es, sich auf einer Webseite anzumelden und eingeloggt zu bleiben, während Sie zwischen verschiedenen Seiten navigieren.
- Tracking und Analyse: Cookies werden auch verwendet, um das Verhalten der Nutzer auf einer Webseite zu verfolgen (z. B. welche Seiten besucht wurden, wie lange man auf einer Seite geblieben ist, etc.).
Cookies haben verschiedene Typen:
- Session-Cookies: Diese werden nur während einer Browsersitzung gespeichert und gelöscht, wenn der Browser geschlossen wird.
- Persistente Cookies: Diese bleiben für eine bestimmte Zeit (vielleicht Monate oder Jahre) auf dem Gerät und ermöglichen eine dauerhafte Speicherung von Einstellungen und Informationen.
- Erstanbieter-Cookies: Diese werden direkt von der besuchten Webseite gesetzt.
- Drittanbieter-Cookies: Diese werden von einer anderen Webseite als der, die Sie gerade besuchen, gesetzt (z. B. Werbenetzwerke).
2. Wie funktionieren Tracker auf Webseiten?
Tracker auf Webseiten sind Technologien, die das Verhalten der Nutzer überwachen und Daten sammeln, um ein detailliertes Profil über deren Vorlieben, Interessen und Aktivitäten zu erstellen. Tracker nutzen häufig Cookies und JavaScript, um Nutzerdaten zu sammeln.
So funktionieren sie:
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JavaScript: Beim Laden einer Webseite wird JavaScript ausgeführt, das in der Lage ist, Informationen über den Nutzer zu sammeln. Dies kann beinhalten:
- Klicks auf Buttons oder Links.
- Mausbewegungen.
- Scroll-Verhalten.
- Verweildauer auf bestimmten Seiten.
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Tracking-Pixel: Ein Tracking-Pixel ist ein winziges Bild (oft 1x1 Pixel), das von einem externen Server geladen wird, wenn eine Seite besucht wird. Dieser Bildaufruf gibt Informationen wie IP-Adresse, Browsertyp und das Gerät des Nutzers weiter.
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Third-Party Tracker: Werbeplattformen wie Google Analytics, Facebook oder andere Werbenetzwerke setzen Drittanbieter-Cookies und Tracking-Pixel ein, um das Verhalten von Nutzern über verschiedene Webseiten hinweg zu verfolgen und personalisierte Werbung zu schalten. Zum Beispiel kann der Tracker erkennen, dass ein Nutzer eine Webseite besucht hat, aber noch keinen Kauf abgeschlossen hat. Daraufhin könnte eine gezielte Werbung erscheinen, die den Nutzer dazu anregt, den Kauf abzuschließen.
3. Wie funktionieren Tracker in Apps?
Tracker in Mobil-Apps funktionieren ähnlich wie auf Webseiten, haben aber zusätzlich einige Besonderheiten, da Apps direkten Zugriff auf die Hardware und Sensoren eines Geräts haben können. Sie verwenden Technologien wie SDKs (Software Development Kits), die es Entwicklern ermöglichen, bestimmte Funktionen zu integrieren, etwa die Integration von Tracking-Tools.
So funktionieren App-Tracker:
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Mobile SDKs und Bibliotheken: Wenn Sie eine App installieren, kann sie SDKs von Drittanbietern enthalten (z. B. Google Analytics, Facebook SDK, etc.). Diese SDKs sammeln Daten über Ihr Verhalten innerhalb der App (z. B. welche Funktionen Sie verwenden, wie oft Sie die App öffnen, wie lange Sie in der App bleiben).
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Zugriff auf Gerätesensoren und -daten: Apps haben oft Zugriff auf viele persönliche Daten, die von Ihrem Smartphone erfasst werden:
- Standortdaten (GPS)
- Sensoren (z. B. Beschleunigungsmesser, Gyroskop)
- Kontaktlisten, Kalender und Fotos (je nach App-Berechtigungen)
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Push-Benachrichtigungen und personalisierte Werbung: Auf Basis des gesammelten Verhaltens können Apps gezielt Benachrichtigungen senden oder personalisierte Werbung einblenden. Wenn Sie beispielsweise oft nach bestimmten Produkten suchen, könnte Ihnen eine App passende Angebote über Push-Benachrichtigungen zeigen.
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Cross-App-Tracking: Viele Apps verwenden Werbe-IDs (z. B. die “IDFA” für iOS oder “Google Advertising ID” für Android), um Nutzer über verschiedene Apps hinweg zu verfolgen. Dies ermöglicht es Werbenetzwerken, das Verhalten eines Nutzers über mehrere Apps zu analysieren und personalisierte Werbung zu schalten.
Beispiele für Tracking in Apps:
- Facebook und Instagram: Diese Apps verwenden Tracking, um Ihre Aktivitäten zu überwachen und Werbung auf der Grundlage Ihrer Interessen zu personalisieren. Wenn Sie sich beispielsweise für eine Fitness-App anmelden und dort nach Sportkleidung suchen, könnte Ihnen Facebook später Werbung für diese Produkte anzeigen.
- Google Maps: Diese App verfolgt Ihren Standort, um Ihnen personalisierte Informationen wie Routen und Verkehrsinformationen zu bieten.
Zusammenfassung:
- Cookies sind kleine Dateien, die auf einem Gerät gespeichert werden und Nutzerdaten speichern, um Webseiten funktionaler und benutzerfreundlicher zu machen.
- Tracker auf Webseiten sammeln Nutzerdaten mithilfe von Cookies und JavaScript, um Verhalten zu überwachen und personalisierte Werbung zu ermöglichen.
- Tracker in Apps funktionieren ähnlich, sammeln jedoch zusätzlich Informationen über das Gerät und dessen Sensoren und können das Verhalten in mehreren Apps und über verschiedene Plattformen hinweg verfolgen.